The Lightning Child

Obwohl mir seid einigen Tagen der rechte Fuß wehtut, bin ich heute Mittag wiedermal nach London gefahren um mir Abends „The Lightning Child“ im Globe anzuschauen. Das ist die 3. (und letze) Neuproduktion in dieser Spielzeit und weil mich „Gabriel“ und „Blue Stockings“ absolut überzeugt haben, dachte ich, da mache ich bestimmt nichts falsch. Dachte ich! Aber dazu später mehr…

Zunächst wollte ich mich also um die Mittagszeit vergewissern, dass es noch Karten gibt und fand heraus, dass die Nachfrage heute so gering war, dass man 39 Pfund Tickets für 10 bekommen konnte. Da musste ich natürlich gleich zuschlagen und saß ähnlich gut wie im Sommernachtstraum. Bis zur Aufführung waren aber noch mehrere Stunden Zeit, also machte ich mich zu Fuß auf den Weg London zu erkunden. Mein Ziel waren die Buchläden in Charing Cross Road, diesmal wollte ich ein Buch über Benjamin Britten kaufen. Der hat dieses Jahr „Centenary“ (*1913) und wird Randthema eines noch zu schreibenden Essays.

Nach einem längeren Fußmarsch, zahlreichen Regenschauern und verschiedensten Buchgeschäften wurde ich dann auch endlich (in einem von Alberto empfohlenen Laden) fündig. Danach nahm ich die U-Bahn zurück zum Globe, auf dem Weg zur Station kam ich an der Denmark Street vorbei, eine Straße mit lauter Musikgeschäften, die ich aus meiner Zeit als Austauschschüler kannte!

Zurück im Globe genoss ich die herrliche Aussicht von meinem Platz auf die Bühne und schoss ein Foto vor der Aufführung:

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Witzigerweise saß direkt hinter mir ein junger Mann, den ich während der Summerschools in Sutton und Epsom kennen gelernt hatte. Ein Freund von Jeffrey, lustiger Zufall!

Das Stück war alles in allem nicht so Überzeugend. Vielleicht bin ich mit zu hohen Erwartungen gekommen, oder habe zu wenig verstanden, weil ich die zu Grunde liegende griechische Sage nicht kannte (habe ich dann auf der Heimfahrt im Zug im Programm nachgelesen). Trotzdem war es recht unterhaltsam. Viel Show, Tanz, Musik und Frauen und Männer in goldenene Bikinis. Sehr trashig. Ich musste während der Aufführung an die Aufführung in der Wassermühle denken, weil viele Schauspieler auch Instrumente gespielt haben. Außerdem fühlte ich mich manchmal an Stomp und Bluemangroup erinnert, weil die Musiker/Schauspieler im und am Gerüst herum getrommelt haben. Dieses Bild vom Bühnenbild, welches im ersten Teil enthüllt wurde, macht das vielleicht veratändlicher:

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Schon während der ersten Hälfte hat es teilweise sehr stark geregnet, aber einige „Groundlings“ schlugen sich wacker bis zum Ende. Ich habe den Regen auf diesem Foto versucht einzufangen:

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Die zweite Hälfte war nicht sonderlich anders als die erste. Alles eher enttäuschend, aber dennoch musikalisch, choreographisch und schauspielerisch beeindruckend. Da nicht die ganze Bühne überdacht war, mussten einige Schauspieler auch einige Zeit im Regen spielen.

Allein die Tatsache, dass ich nach einiger Zeit mal wieder mehr zu berichten habe, ist Grund genug, den Trip nicht zu bereuen. London ist immer eine Reise wert und Shakespeare’s Globe auch!

Morgen nach der Schule treffe ich wahrscheinlich irgendwann Oma Gundi, die seit heute auch in der Nähe von London weilt, weil Großonkel Martin am Dienstag beerdigt wird…

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